13.03.1998
Irmgard Vilsmaier, Hoffnungstraegerin im jugendlich dramatischen Fach -
"WAGNERKONZERT" im Kurgastzentrum Bad Reichenhall
Anlaeslich des 4. Abonnementkonzerts wurde ein Programm der besonderen Art geboten. Die junge Sopranistin Irmgard Vilsmaier, seit wenigen Jahren Emsemblemitglied der Bayr. Staatsoper Muenchen, sang Arien und Szenen aus Opern von Richard Wagner.
Begleitet wurde sie bei diesem umfassenden und interessant gestalteten Programm vom Philharmonischen Orchester Bad Reichenhall unter der musikalischen Leitung von Klus-Dieter Demmler. .........
Die Philharmoniker liessen bei der Begleitung der Gesangssolistin einige Sensibilitaet verspueren.
Irmgard Vilsmaier kam nach ihem Studium am Meitersinger-Konservatorium in Nuernberg an das Muenchner Opernstudio, ehe sie schliesslich fest in das Emsemble uebernommen wurde. Zuletzt hat sie erfolgreich an einer "Walkueren" Produktion in Amsterdam mitgewirkt.
Es ist bei dieser ueppigen, grossen Stimme keinesfalls verwunderlich, dass die Saengerin ein solch vielseitiges Programm, wie es an diesem Abend geboten wurde, scheinbar muehelos zu gestalten weiss.
Die Hallenarie aus dem "Tannhaeuser" gelang ihr mit beeindruckender Selbstverstaendlichkeit. Die Tongebung ist sehr klar, die Diktion sehr gut. Die Jubeltoene haben eine angenehme Strahlkraft, ebenso wie die innigen Momentes des Gebetes der Elisabeth ueberzeugenden Ausdruck fanden. Auch Elsas Traum und die grosse Szene der Sieglinde "Schlaefst Du, Gast?" liessen aufhorchen und darauf hoffen, dass die junge Kunenstlerin noch weitere Moeglichkeiten bekommt, ihr technisches Koennen zu zeigen und ihre Rolleninterpretationen zu perfektionieren.
Sicherlich reift hier eine originaere Wagnerstimme heran, die zuverlaessiger Foerderung bedarf.
Die Ballade der Senta, immer auch ein Pruefstein fuer die in den stimmlichen Faehigkeiten ausgedrueckten emotionalen Spannungen eines vertraeumten und wirklichkeitsfernen junge Maedchens, war ein Beweis fuer Musikalitaet und in den Registern kontrollierte Stimmfuehrung.
Das Pubikum war angenehm ueberrascht von der Qualitaet des Abends.
(Der Neue Merker, Mai 1998, Claudia Kuester)